Weinlexikon

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A

Ausbau
Die Behandlung des Weines beim Winzer. So kann der Winzer einen Wein trocken oder lieblich ausbauen, unterschiedlich lang reifen lassen, Edelstahltanks oder Holzfässer wählen usw.

ausdünnen
Entfernen der Zwitterblüten bzw. Traubenansätze nach der Blüte des Rebstockes.

Ausg'steckt is'
das bedeutet, dass ein grüner Föhrenbuschen "ausgesteckt" wird, um den Gästen anzuzeigen:
Komm rein - hier kannst Du in urig-gemütlicher Umgebung, bei einem guten Gläschen Wein,
nette Leute kennenzulernen, Dich gut Unterhalten und was gutes Essen.

Auslese
Ein Qualitätswein mit Prädikat. Für eine Auslese dürfen nur überreife Trauben ausgewählt werden.

Ausstich
Selektion des besten Fasses im Keller durch den Kellermeister

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Barrique
(Eichen)Holzfässer (225 l) in denen der Wein eine gewisse Zeit lagert. Den meisten Rieslingweinen bekommt der Ausbau im Holzfaß nicht besonders gut. Bei verschiedenen Rotweinen werden jedoch häufig Bariquefässer verwendet. Die Weine erhalten dadurch einen hohen Gerbstoffgehalt.

Beerenauslese
Edelsüße Spezialität und neben Eiswein und Trockenbeerenauslese an der Spitze der Qualitätsweine. Riesling Beerenauslesen gehören zu den lagerfähigsten und edelsten Weißweinen überhaupt. 

Blauer Portugieser  
Ob der Portugieser nun wirklich aus Portugal kommt, darüber streiten sich die Geister.  Urkundlich ist nachweisbar, dass der Vöslauer Schlossherr Johann Freiherr von Fries, im Jahre 1772 die Vöslauer Weinhauer zu sich rief und ihnen einige Rebbündel zur Auspflanzung übergab.
Der aus diesen blauen Trauben gewonnene Wein wurde wegen seiner Qualität und seiner Milde im Geschmack rasch bekannt und geschätzt. 
Auch bekannt unter: Portugieser, Vöslauer, Badener, Oporto, Portugizac, Autrichien

Botrytis oder Grauschimmel
Botrytis cinerea  ist ein Pilz der den Trauben das Wasser entzieht und damit die Geschmacksstoffe in den Beeren konzentriert.
Diese, unter bestimmten Voraussetzungen erwünschte Fäulnis wird als "Edelfäule" bezeichnet. In guten Jahren ist es damit möglich, Spitzenqualitäten wie Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen zu erzeugen.

Brache 
Die Zeitspanne, in der ein Weingarten nicht mit Reben bepflanzt ist.

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Cabernet-Sauvignon
Bedeutende Rebsorte für Rotweine. Beispielsweise enthält ein typischer Bordeaux immer auch Cabernet-Sauvignon. 

chambrieren
Den Wein auf Trinktemperatur bringen.

Chardonnay
Wichtige Weißweinsorte (auch) in wärmeren Gebieten. Chardonnay gehört zur Burgunderfamilie. Charakteristisch ist sein Walnußaroma.

Claret 
(Klaret) Ein aus Rotweintrauben gekelterter Weißwein.

Cuvée
Ein wohlklingenderes Wort für Verschnitt. 

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Dekantieren
Vorsichtiges Umgießen eines Weines (meist Rotwein) in eine Karaffe, um ihn vom Depot (Gerb- und Farbstoffe, Weinstein etc.) zu trennen.

Depot
Satz von ausgefällten Gerbstoffen in älteren Rotweinen. 

Dessertweine
Sehr süße Weine. Bei verschiedenen Dessertweinen (z. B. Marsala, Portwein) wird durch die Zugabe von Alkohol (Spriten) die Gärung gestoppt.

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Edelfäule
siehe Botrytis 

Edelsüß
(siehe auch lieblich ) Eigentlich meint "edelsüß" einen Wein mit natürlicher Süße aus vollreifen Trauben. Gelegentlich wird aber "edelsüß" auch für andere liebliche oder süße Weine verwendet.

Eiswein
Eiswein wird bei strengem Frost gelesen und gekeltert. Dabei muss der Eiswein mindestens den Mostgewichtsanforderungen einer Beerenauslese genügen.

edelfirnig
Ein noch positiver Geschmackseindruck bei einem alten Wein; der Gegensatz dazu ist firnig (siehe dort).

Erziehungsform
Die Art des vorgenommenen Rebschnittes und die Form der Befestigung des Rebstockes und seiner Triebe an einem Stock oder Drahtrahmen in bestimmten Abständen (Zeilenbreite, Stockabstand und Stämmchenhöhe), um die beste Traubenreife zu erreichen (Pfahl- oder Stockkultur, Hochkultur etc.).

Essigstich
Dieser ist eine Weinkrankheit; bei Vorhandensein von zu viel Essigsäure (über 2 Gramm pro Liter) wird der Wein ungenießbar. Der Essigstich entsteht durch Bakterien, die durch die sogenannte Essigfliege übertragen werden.

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Federweiß, Federweißer --> siehe auch Sturm 
Federweißer ist eigentlich der Name verschiedener Mineralien (Talk, Alaun), 
also 'weiß wie Federn'; dann auch als substantiviertes Adjektiv 
(vor allem westmitteldeutsch) 'junger Wein' und 'junger, trüber Most. 
Das Benennungsmotiv ist unklar (Bezeichnung nach der Farbe? 
Zugabe von Alaun in den Wein?).

siehe auch:
Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch:
Federweiß n. asbestus fragilis, alumen plumosum
... so man federweisz oder gespalten alaun in den wein thut, das 
macht ihn beständig und wehret ihm, das er nit zu essig werde 
(Mathesius 123)

Fermentation 
Eine andere Bezeichnung für Gärung.

Filtration
Vor dem Abfüllen gilt es noch zu entscheiden, ob filtriert werden soll oder nicht. Durch Feinfiltrieren wird angestrebt, den Wein selbst unter ungünstigen Voraussetzungen stabil und klar zu machen. Dieser Vorgang wird vor allem bei einfachen oder sehr jung zu trinkenden Weinen durchgeführt. Manche Kellermeister meinen jedoch, dass der Charakter des Weines darunter leidet.

firnig
Ausdruck für ein bemerkbares Oxydationsbukett (Alterston) bei alten Weinen.

Fuder 
Wagenladung, aber auch Hohlmaß für Wein (1.811 l).

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Gärung
Darunter versteht man die Umwandlung des, im Most der Trauben vorhandenen, Zuckers in Äthylalkohol und Kohlendioxyd. Ganz allgemein kann man sagen, dass aus zwei Teilen Zucker im Most, ein Teil Alkohol und ein Teil Kohlendioxyd entsteht. Aus 100 g Zucker gewinnt man in der Praxis 27 g Alkohol und fast ebensoviel Kohlendioxyd; der verbleibende Rest von 6g Zucker wird zum Aufbau von Hefen, Glyzerin und anderen Stoffwechselprodukten verwendet. Bei der Vergärung kann es außerdem zu Alkoholverlusten kommen.

Geläger
Wenn sich nach der Gärung die festen Stoffe (Trub) am Faßboden absetzen, so wird dieses Ablagern Geläger genannt.

gemischter Satz
Anbau von zwei oder mehreren Rebsorten in einem Weingarten, deren Trauben zusammen gelesen und gekeltert werden.

Gerbstoffe (Tannin)
Darunter versteht man jene Substanzen des Traubensaftes (Most), die einen herben und zusammenziehenden (adstringierenden) Geschmack vermitteln und die vor allem in den Kämmen (Stengeln), Schalen (Hülsen) und Kernen der Beeren vorkommen.

Gewürztraminer
Aromareicher Weißwein. 

Goudron
Französisches Wort für Teer. Man kennzeichnet damit ein eigenartiges, vielschichtiges, etwas an Teer erinnerndes Bukett bei ganz bestimmten Weinen.

Grauburgunder
Weißwein, der in Österreich nach seinem Entdecker (Johann Seger Ruland) "Ruländer" genannt wird. In Italien wird der Grauburgunder "Pinot grigio", in Frankreich "Pinot gris" genannt. Da einige Konsumenten niemals einen Wein mit dem gewöhnlichen Namen "Ruländer" trinken würden, setzt sich auch in Österreich der Name "Grauburgunder" weiter durch; der Inhalt bleibt freilich derselbe! 

Grünen Veltliner
Die Heimat des Grünen Veltliner lässt sich nicht genau feststellen. Urkundlich kann der Grüne Veltliner in Niederösterreich bis in das 18. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Die Rebe wurde damals Grüner Muskateller genannt.
Das Hauptanbaugebiet des Grünen Veltliner ist ohne Zweifel in Österreich zu suchen. Zu finden ist die Rebe auch noch in Ungarn, Slowakei, Slowenien, Deutschland. Synonyme: Veltliner, Weißgipfler, Manhartsrebe, Veltelini, Veltlínske, Zleni Veltinac

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halbtrocken
Wein mit einem Restzuckergehalt von 4-9 Gramm pro Liter.

Hektar (ha)
Flächenmaß: 1 ha = 100 a = 10.000m2.

Heuriger 
1. zu Martini (11. November) wird die neue Weinernte zum Heurigen (Jungwein) und bleibt Heuriger bis nächstes Jahr zu Martini.
2. Der Buschenschank (Heuriger) ist heute die gängigste Verwertungsform des Perchtoldsdorfer Weines. Rund 90% der produzierten Weinmenge werden beim "Ausstecken" abgesetzt.

Hochkultur
Eine in Österreich übliche Bezeichnung für die Erziehungsart der Rebstöcke nach Lenz Moser.

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Jungfernlese
Der erste Traubenertrag in einem neu angelegten Weingarten, meist im 3. Jahr nach der Auspflanzung der Rebstöcke.

Jungfernwein
Der erste Wein, der aus den Trauben eines neu angelegten Weingartens gekeltert wurde.

Jungwein
Ein Wein, bei dem die Hauptgärung beendet ist und der bereits beginnt, sich zu klären und noch viel Kohlensäure enthält.

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Kabinett
Die Reihenfolge der Qualitätsweine mit Prädikat beginnt mit dem Kabinett. Ein Kabinettwein ist daher meist ein recht guter Wein.

Kämme (Rappen)
Darunter versteht man die gerbstoffreichen Stiele der Trauben, an dem die Trauben hängen.

Kelter(n)
Vorrichtung (Traubenpresse) zum Auspressen des Saftes aus den Trauben.

Klärung
Beseitigung von Trübungen im Wein mittels Filtration und/oder Schönung.

Klosterneuburger Mostwaage
siehe Mostgewicht

Kohlensäure
Diese entsteht in größeren Mengen bei der Gärung. Ein kleiner Rest an Kohlensäure, der nach der Gärung im Wein verbleibt, ist meist erwünscht und sorgt für einen frischen, belebenden Weingeschmack.

Korkgeschmack
Ein unangenehmer Fremdgeschmack des Weines, der einen kranken Korken hat. Ein allfällig vorhandener Korkgeschmack darf dabei nicht mit einem Alterston beim Wein verwechselt werden.

Kreuzung
Darunter versteht man die künstliche Befruchtung einer Muttersortenblüte mit Pollen einer beliebigen Vatersorte. Für diesen Zweck muss die vorhandene Zwitterblüte der gewünschten Muttersorte "kastriert" werden. Danach wird der Pollen der gewünschten Vatersorte aufgebracht. Da die Genetik der Rebe noch weitgehend unerforscht ist - wird doch die Rebe vegetativ vermehrt - ergeben sich dabei oft Zufallstreffer (z. B. Jubiläumsrebe).

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Lage (Ried)
Ein bestimmter Weinberg, von dem der Wein ausschließlich stammen muss. Eine weitläufige Lage, die entweder ein Gemeindegebiet umfasst oder auch darüber hinaus reicht nennt man Großlage.

lagerfähig
Wahrscheinliche Haltbarkeit des Weines in der Flasche, beginnend mit dem 1. Lebensjahr. Die Haltbarkeit ist auch sehr vom Erntejahr abhängig. Sehr gute und ausgezeichnete Weinjahre können die Lagerfähigkeit eines Weines mitunter beträchtlich erhöhen.

Lese
Traubenernte. Der Begriff lesen (ein Buch lesen) stammt von diesem Wort ab.
Im weitesten Sinne das Sammeln von Buchstaben.

leicht
Wein mit niedrigem Alkoholgehalt. 

lieblich
Wein mit süßer Geschmacksausrichtung (über 18g Restzucker). 

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maderisiert
Ein durch Oxydation dunkel gefärbter Weißwein, der im Geschmack an einen Madeira oder Sherry erinnert.

Maische
zerquetschte (gemahlene) Weinbeeren

Maischegärung
Gärung des zwar gerebelten, abergesamten Lesegutes (mit Beerenhäuten, Kernen, eventuell auch Kämmen) und Abpressen der Maische nach erfolgter Gärung.

Meßwein
Ein Wein, der laut "Codex juris Canonici" stets ein naturbelassener Wein von besonderer Güte sein muss. Die "Lieferanten von Meßwein" werden vom zuständigen erzbischöflichen Ordinariat darauf vereidigt. Sie dürfen ihren Meßwein für die Pfarrer dieser Diözese, aber auch im freien Verkauf anbieten.

Most
Der Saft der Traube wird Most genannt. Der Zuckeranteil im Most (Mostgewicht) ist maßgeblich für die Einteilung der Prädikate beim Wein.

Mostgewicht
Dieses zeigt an, wie viel natürlicher Zucker (Trauben- und Fruchtzucker) im frisch gepressten Most vor Gärungsbeginn enthalten ist. Die Mostgewichtsbestimmung erfolgt in Österreich nach der Klosterneuburger Mostwaage (KMW), in Deutschland und in der Schweiz nach Öchslegraden (Ö). Sehr grob vereinfacht kann man sagen, dass 5 Öchslegrade 1 KMW-Grad entsprechen; genau gerechnet: KMW x (0,022 x KMW +4,54) = Ö (Beispiel: 20 KMW = 20 (0,022 x 20 + 4,54) = 20x 4,98 = 99,6° Ö).
1 ° KMW oder 5 ° Ö bedeuten nun wiederum, dass in 1 kg Most etwa 1 dag natürlicher Zucker vorhanden ist (100 kg Most enthalten somit 1 kg Zucker).
Die Klosterneuburger Mostwaage (KMW) wurde 1861 von Freiherr August Wilhelm von Babo konstruiert, der 33 Jahre lang der erste Direktorder Klosterneuburger Fachlehranstalt für Wein- und Obstbau war.

moussierend  zurück zum Index
stark kohlensäurehältig

Müller-Thurgau  zurück zum Index
Weitverbreitete Weißweinrebe und wichtige Rebe in Österreich. 
Erstmals wurde um 1900 mit naturwissenschaftlichen Methoden versucht, den Weinbau zu verbessern. Eine von Prof. Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau in der Schweiz gezüchtete Rebsorte wird auf seinen Namen getauft (Müller-Thurgau). Sie tritt nach dem zweiten Weltkrieg einen wahren Triumphzug durch die österreichischen Weinbaugebiete an.

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Nachgärung
Darunter ist ein weiterer (langsamer) Zuckerabbau nach der Hauptgärung, oft auch erst in der Flasche, und damit die Erhöhung des Alkoholgehaltes zu verstehen. Erfolgt dabei eine unerwünschte Nachgärung in der Flasche, bedeutet dies im allgemeinen eine Qualitätsverschlechterung des Weines. Eine Nachgärung im Lagerbehälter beim Produzenten kann jedoch durchaus erwünscht sein.

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Önologie
Wein(bau)kunde

oxydiert
Der Begriff wird bei Weinen mit einer veränderten Farbe und Bukett angewendet; diese Veränderungen entstehen durch einen übermäßigen Luftkontakt des Weines.

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Pinot grigio/Pinot gris
Siehe Grauburgunder 

Preßmost
der bei den ersten Preßvorgängen gewonnene Most

Probus, 
(um 280 n. Chr.) damals römischer Kaiser, erlaubt den Germanen wieder ihren eigenen Weinbau und macht sich dadurch beim Volk sehr beliebt. Er war ein außerordentlicher Förderer des Weinbaus. Unter ihm ergrünten die Hügel entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse mit frischem Rebenlaub. Probus selbst hatte noch hochfliegendere Pläne. Er wollte, nach Friedensschluss und Sicherung des Reiches, aus seinen Soldaten Landarbeiter machen. Als diese das vernahmen, erschlugen sie ihn kurzerhand, weil ihnen das gewohnte Kriegsgeschäft als die leichtere Arbeit erschien. Probus war sozusagen der erste, der "Schwerter zu Pflugscharen" machen wollte.

Q  zurück zum Index

Qualität
Diese hängt beim Wein von einer Vielzahl von Umständen ab, wie z. B. Anbaugebiete, allgemeines Klima und Kleinklima, Rebsorte, Beschaffenheit des Bodens, Lage des Weingartens bzw. Weinberges, Neigungswinkel der Reblage zur Sonneneinstrahlung, Einfluß der Feuchtigkeit durch einen Fluß oder See, Abschirmung der Rebfläche von Nordwinden durch Wälder, Hügel oder Berge, Pflege des Weinstockes, Düngung, Schädlingsbekämpfung, Zeitpunkt der Traubenlese, Kellereimethoden usw.

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Rebeln
Das Trennen der Beeren von den Stielen mit Hilfe einer Maschine mit einem rotierenden Schlagwerk vor dem Pressen des Traubengutes.

Rebkrankheiten 
Um 1900 wurden verschiedene Rebkrankheiten aus Amerika eingeschleppt:

Rebschnitt
Beschneiden der Triebe im Frühjahr, um das Wachstum des Rebstocks und seinen Traubenertrag zu beeinflussen. Ein kurzer Rebschnitt wird vor allem von Betrieben durchgeführt, die durch eine freiwillige Ertragsbeschränkung im Weingarten eine Qualitätssteigerung ihrer Weine anstreben.
1000 Jahre v. Chr.: In diese Zeit muss wohl die Erfindung des Rebschnitts gelegt werden. Der Legende nach fraß ein Esel seinem Herrn ein paar Rebstöcke kahl. Dieser war zunächst erbost und bangte um das Überleben seiner Reben. Im nächsten Jahr jedoch wuchsen an den Rebstöcke kräftigere Triebe als je zuvor und die Trauben reiften größer und süßer heran. Da erkannte der kluge Mann, dass das Einkürzen der Triebe dem Stock zu neuer Kraft verholfen hatte. Von da an beschnitt er seine Reben.

Reife
Nach der Flaschenabfüllung durchläuft der Wein während seiner Lagerung einen weiteren, allerdings langsameren Reifeprozess in der Flasche. Schon beim Abfüllen kommt er mit Sauerstoff in Berührung. Auch später, während der Flaschenlagerung, dringt weiterer Sauerstoff durch den Korken ein. Durch diese Sauerstoffeinwirkungen erfolgt eine gewisse Änderung der chemischen Zusammensetzung des Weines. So setzen sich beispielsweise die Gerbstoffe im Depot ab, ein Teil der Weinsäure kann in Weinstein umgewandelt werden. etc. Kurzum, der Wein ändert sich im Duft und Geschmack. Gleichzeitig entwickeln sich noch weitere biochemische Reaktionen (Esterbildung), die ebenfalls die Qualität eines Weines verbessern können. Große Rotweine, selbstverständlich, aber auch große Weißweine werden dabei harmonischer, voller und milder. Schließlich erreichen sie das Höchstmaß ihrer qualitativen Möglichkeiten (Reifehöhepunkt), um von da an - allmählich oder auch schneller - die Qualität wieder zu verlieren. Der Wein kippt um, wird firnig, um schließlich passé, das heißt also ungenießbar zu werden.

Refraktometer
Ein optisches Messgerät, mit dem mittels Lichtbrechung der Zuckergehalt im Most bestimmt werden kann.

reiner Satz
Anbau einer einzigen Sorte im Weingarten

resch
In Österreich häufig gebrauchte Bezeichnung für einen säurebetonten, spritzigen Wein.

Restsüße
Der Gehalt an nichtvergorenem Zucker im Wein. 

Ried
siehe Lage

Riesling
Der Riesling wird gerne als "König der Weißweinreben" oder als "edelste Weißweinrebe der Welt" bezeichnet. Der Ursprung der Rebe wird in Deutschland vermutet, wo sie von einer im Rheintal beheimateten Wildrebe, der Vitis vinifera silvestris, abstammen dürfte.
Auch bekannt unter: Weißer Riesling, Rheinriesling, Rheingauer, Petit Riesling, Riesling renano, Petit Rhin

Rotgipfler
Der Name des Rotgipflers leitet sich von den roten, oder besser gesagt, von den bronzierten Spitzen seiner Triebe ab. Seine Heimat ist unbekannt. Der Rotgipfler dürfte eine ältere Sorte sein, denn er läßt sich urkundlich bis zum Jahre 1840 zurückverfolgen. Der Rotgipfler gehört in ampelographischer Hinsicht zur Familie des Grünen Veltliners, obwohl er weder Bukett- noch geschmacksmäßig mit dieser Sorte Ähnlichkeit hat. Zusammen mit der Sorte Zierfandler, hat er wie kaum eine anderer österreichischer Wein, Weltruhm erlangt. Der Wein wurde teilweise in kleinen Fässern vergoren und ausgebaut. Er erhält dadurch mehr Struktur, Vielfalt und Lagerpotential. Eine Internationale Stilistik zeichnet diesen Wein aus.

Rückgrat
Ein Wein, bei dem die wichtigsten Inhaltsstoffe, wie Säure, Extrakt und Alkohol, angenehm und betont in Erscheinung treten.

Ruländer
Siehe Grauburgunder 

Rotwein
Wein aus roten Trauben, wobei der Saft längere Zeit auf der Maische (Brei aus den Traubenschalen) liegen bleibt, aus denen sich dann der rote Farbstoff löst. 

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Säure
Die Gesamtsäure des Weines, die sich aus mehreren Säuren zusammensetzt (z. B. Weinsäure, Apfelsäure, Milchsäure, Zitronensäure, Essigsäure, Bernsteinsäure, Aminosäuren, Propionsäure etc.), jedoch jeweils als Weinsäure berechnet wird. Andere Länder berechnen die Gesamtsäure auch als andere Säuren. Der Säuregehalt wird in Promille gemessen. Weißweine haben unterschiedlich nach Sorte und Herkunft etwa 6 - 9 Promille (‰) Säure; Rotweine 5 - 7 Promille.

Schankwein 
Darunter ist der meist im offenen Ausschank oder im Heurigenbetrieb angebotener Wein (nicht Bouteillenwein) zu verstehen. Typische Schankweine sind meisttrocken ausgebaut.

Scheitermost
Der beim zweiten und mit einem höheren Preßdruck gewonnene Most, welcher einen gerbstoffreichen Wein liefert.

Schmeckerter
Österreichische Bezeichnung für einen besonders aromahältigen Wein mit einem lauten Geschmack (z. B. Muskat-Ottonel, Muskateller).

Schönung
Zweck des Schönens ist die Klärung und Stabilisierung des Weines. Das dafür benutzte Mittel (meistens Eiweiß oder Bentonit) wird auf die Oberfläche gegeben und nimmt beim Niedersinken alle im Wein befindlichen Trub- und Schwebeteilchen (Schalenteile, Kerne etc.) mit sich zu Boden.

Schwefeln
Die Schwefelung ist die älteste Konservierungsmethode des Weines und ist auch heute noch notwendig, um den Wein vor nachteiligen chemischen und biologischen Veränderungen zuschützen. In der Praxis erfolgt die Schwefelung des Weines durch Zugabe von Kaliumpyrosulfit in Pulver oder Tablettenform. Eine Tablette (oder ein Säckchen) enthält gewöhnlich10 g Kaliumpyrosulfit. Diese Menge ergibt für 100 Liter Wein eine Aufschwefelung um 50 mg/Liter. Eine freie schwefelige Säure(H2SO3) oder Schwefelsäure (H2SO4)darf dem Wein nicht zugesetzt werden. Wenn durch eine Fehlreaktion (z. B. in trocken konservierten Holzfässern) Schwefelsäure entsteht, so kommt es zu einem "Schwefelsäurefirn".

Schweif
der Wein hat Substanz, hält lange an

Seihmost (Vorlaufmost)
der von der Maische ohne Pressen abfließende Traubensaft

Spätlese
Prädikat zwischen Kabinett und Auslese.
Um 1780 wurde im Schloß Johannisberg im Rheingau die Spätlese entdeckt. Aufgrund der Überlieferung geht sie auf einen Reiter zurück, der die Leseerlaubnis, ohne die die Trauben nicht geerntet werden durften, vom Bischof in Fulda einholen sollte. Der Reiter verspätete sich um 10 Tage. Die Trauben waren mittlerweile alle von Fäule befallen und galten als ungenießbar. Um wenigstens einen armseligen Haustrunk zu keltern, ließ man die Trauben doch einholen und presste daraus ein Faß voll Wein. Wie erstaunt mögen die Kellermeister gewesen sein, als sie das erste Mal von dem Jungwein probierten? Sie fanden einen fürstlichen Trunk vor und erkannten den Zusammenhang zwischen Fäule und Weinqualität. 

Strohweine
Sehr süße, extraktreiche Weine, die aus vollreifen Trauben gekeltert werden, welche vorher in gut durchlüfteten, warmen Räumen auf Stroh (Schilf) gelagert und getrocknet wurden. Heute hängt man an Stelle einer Strohlagerung meistens die Trauben auf Drähten zum Trocknen auf.

Sturm, Staubiger --> Federweiß, Federweißer
Frischer, ungefilterter Wein, dessen Gärung noch nicht abgeschlossen ist. 

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Tafelwein
Stufe unterhalb der Qualitätsweine. 

Trester 
Die festen Bestandteile der Trauben, die nach der Kelterung zurückbleiben, wie Kämme, Stiele und Kerne (Rückstand der abgepreßten Maische - Tresterhut)

Trocken
Wein mit wenig Restzucker (maximal 9 g/l).

Trockenbeerenauslese
Das höchste Prädikat unter den Qualitätsweinen. Trockenbeerenauslesen werden aus ausgesuchten, von Botrytis ausgetrockneten, Trauben gekeltert. 

Trub (Geläger)
Darunter versteht man die nach der Gärung am Faßboden abgesetzten festen Bestandteile (Hefe, Eiweiß, Farbstoffe, Fruchtfleischteile, Weinstein).

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Umrechnung 
Bei den in Österreich angebauten Rebsorten kann man im groben Durchschnitt von 100 kg Trauben etwa 75 Liter Most erwarten.

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Verschneiden
Kellertechnischer Ausdruck für das geschickte Vermischen von Wein, Most oder Trauben, um ihn in seiner Qualität zu verbessern oder um eine bestimmte, möglichst gleichbleibende Geschmacksrichtung zu erhalten (Ursprungsverschnitt, Jahrgangsverschnitt, Verbesserungsverschnitt, Herkunftsverschnitt). 
So sind Cuvée, Marriage oder Mélange nur andere (wohlklingendere) Ausdrücke für Verschnitt. 

Vinifizierung
Methode der Kellertechniken zur Weinerzeugung.

Vinometer
Kleines Messinstrument zum Messen des Alkoholgehaltes im Wein.

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Weinsteinkristalle

Ausgeschiedene Weinsäure in kristalliner Form. Sie sind geruchlos und weisen einen feinsäuerlichen Geschmack auf. Weinsteinkristalle werden oft auch als "Edelsteine von Edelweinen" bezeichnet.
Tritt häufiger bei älteren, extraktreichen Weinen auf.

Weißburgunder
Weißwein aus der Burgunderfamilie (französisch: Pinot blanc; italienisch: Pinot bianco).

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Zweigelt
Der Zweigelt ist eine Österreichische Züchtung aus dem Jahre 1922 (ein Kreuzungsprodukt aus St. Laurent x Blaufränkisch) von Dr. Fritz Zweigelt und ist unter den heimischen Rotweinsorten sehr erfolgreich. Nennt man auch: Rotburger, Blauer Zweigelt